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Die spanische Brücke

Aus tiefem Traum den Nebeln entstiegen, erhellt von des Morgens leuchtender Glut, verklärt sich die Welt in feierlichem Schweigen. — Die Wirklichkeit, welche der Weihe nichts zu bieten vermag, möge dem lärmenden Tage sich beugen.

                                                                                                      Amadeus Wellenstein
 

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Nicht nur Symphoniker, sondern
eigener Sponsor sein.

       Welch längst vergessene Tugenden werden hier aus der Vergangenheit erweckt. Zum Beispiel vergaß man über Jahrzehnte den ehemaligen Technischen Zeichner und Detail-Konstrukteur Amadeus Wellen-stein aus den höheren Etagen für Luftfahrt-Angelegenheiten des Triebwerkhersteller MTU-München. Seine Talente in technischer Hinsicht wußten die Abteilungsleiter stets zu schätzen. Er zeichnete damals Triebwerks-Teile für Rolls Royce, konstruierte Abdeckungen für den Jagdbomber RB 199 (Tornado) und war auch an der Konstruktion des Airbus mit beteiligt. Er hatte sein Handwerk gründlich gelernt, was bei der Meisterprüfung 1972 in den Räumen von Kraus Maffei dazu führte, daß man ihn zu den Besten zählte . . .

Mit Ende der siebziger Jahre ein unsicheres Leben als Musiker zu wagen, wäre auf Grund seiner herausragenden Zeugnisse aus den Zeiten seines beruflichen Höhengangs nicht von Nöten gewesen, denn selbst als er mit Gitarre und Mundharmonika der Öffentlichkeit sich präsentierte, boten Firmen-Manager, die ihn aus seiner Zeit bei MTU noch kannten, großzügige Arbeitsverträge.

Uns interessiert nun nicht, warum er den ausgezeichneten Einladungen die ihm damals unterbreitet wurden, seine Aufmerksamkeit verweigerte. Uns interessiert vielmehr, ob er die Einsicht des Philoso-phen zu beherzigen wußte, daß ein Beruf das Rückgrat des Lebens ist. Gesetzt seine unzeitgemäße Musik bedeutet ihm sein Leben, so bedarf sie des Rückrates eines Berufes und dies im besonderen Maße, insofern diese Musik an die gängigen Werte des öffentlichen und gewinnbringenden Marktes sich nicht anzulehnen vermag, ja diesen gänzlich aus dem Gesichtsfeld verbannt.
 
Mit stoischer Haltung alledem, was die Neuzeit umjubelt und mit klingender Münze als ihre Wünsch-barkeit begehrt, nun eine Musik entgegenzustellen, welche anstelle dem Drange nach Außen der Verinnerlichung weite Räume erschließt, ist zudem ein höchst gewagtes Unterfangen, zumal Verinner-lichung der Feind all dessen ist, was heute der allgemeinen Wünschbarkeit entgegen getragen wird. Hier muß deutlich abgewogen werden, ob das Streben nach unzeitgemäßen Werken nicht zuletzt die Bedin-gungen als deren Voraussetzungen untergräbt, welche notwendig sind um ein Kunstwerk überhaupt zu seiner Vollendung zu bestimmen. Es ist die eigentliche existentielle Frage die in diesem Falle nur über einen einträglichen Beruf, herbeigeführtes Vermögen oder großzügiger Sponsoren zu ihrer Zufriedenheit beantwortet werden kann.

Die Zufriedenheit eines Individuums mit seiner Existenz ist es, welche uns unmittelbar bei dessen Anblick in die Augen springt. Diese Zufriedenheit ist stets an eine Tätigkeit geknüpft. Im Falle des ehemaligen Technischen Zeichners und Detail-Konstrukteurs galt es, einen Beruf zu entdecken welcher die Zufriedenheit an seiner Existenz nicht nur erhält, sondern sie zu steigern vermag. Steigerung von Zufriedenheit ist – Glück! – Nicht nur eine glückliche Hand zu haben, sondern Glück in einer gut dekorierten Tätigkeit zu empfinden, war die oberste Maxime.

Zweifellos lagen die technischen Talente in der dreidimensionalen Konstruktion und hier im Beson-deren in der realistischen Darstellung der Gegenstände, die kein noch so unbedeutendes Detail aus dem Auge verbannt, Diese Tätigkeit vermochte es nun, Kunst und Musik einen ausreichend stabilen Fond zu bieten, um im Erschaffen musikalischer und künstlerischer Werke jeglichem Verkaufszwange enthoben zu sein. Die Architektur ermöglichte es, vollkommen am merkantilen Gedränge vorbei sich in unzeitge-mäßen Werken zu verschwenden, sich mit Dingen zu beschäftigen, die außerhalb jeglichen Interesses der Neuzeit sich bewegen. Der robuste dreidimensionale Konstrukteur als Förderer des subtilen welten-fernen Komponisten. Der Schöpfer des Beethoven-Palastes als Gladiator, grüner Hulk, Rambo, wenn es galt, die empfindsamen Musen über den Lärm der Gegenwart zu heben: er ist zum eisernen Rückgrat des Musikers und klassischen Symphonikers geworden . . .


 

3d Cad Konstruktion "Ponte Nueve"
2015 Spanien

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Ponte Nueve mit Hotel Parador - Ronda, Andalusienn

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Original-Foto

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3D Rekonstruktion

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Referenz-Bild zur Konstruktion des Brücken-Gitters

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Amadeus Wellenstein an der spanischen Brücke - 2017
Amadeus Wellenstein
Die spanische Brücke
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Amadeus Wellenstein - Die spanische Brücke - Ausschnitt aus dem Notenheft

Die Laterne

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Die spanische Laterne Final

Der Kurzfilm zur Laternen-Konstruktion

Hotel Parador

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Parador Hotel - Ronda

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Architektur mit LW CAD
Vom Würfel zum kompletten Hotel - Der 3D-Konstruktions-Prozess

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Referenz-Bild zur Konstruktion des Gitters

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Referenz-Bild zur Konstruktion der Hotel-Uhr

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Referenz-Bild zur Konstruktion von Zeiger und Zifferblatt

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Vollendete 3D-Konstruktion  -  untexturiert

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. . . nach der Fasaden-Erneuerung

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Vor der Fasaden-Erneuerung
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Vor der Fasaden-Erneuerung
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. . . nach der Fasaden-Erneuerung

Panorama-Bilder
"Andalucía"

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Der Glockenturm

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Vor der Fasaden-Erneuerung
(Original-Foto)

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. . . nach der Fasaden-Erneuerung

Toscana
3D-Konstruktion der Ferien-Residenz In Ville di Corsano

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La Bodega portogese
Erster Entwurf zur architektonischen Neugestaltung eines Fischerdorfes an Portugals Westküste.

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Der oberste Gemeinderat, dem meine neue Architektur unterbreitet wurde, war entsetzt: „Aber sie kön-nen doch nicht das halbe Dorf abreißen, nur um einigen ausgesuchten Objekten mehr Raum zu schaf-fen.“  Ich antwortete: „Der Tod hält Musterung unter den letzten Fischern. Für diejenigen jedoch, die ver-blieben, habe ich bereits die neue Hafenanlage mit Seebühne entworfen. Und was die häßlichen Häuser anbetrifft, so ist es wie mit jener Ballerina, deren Häßlichkeit die Konzertbesucher schreckte und man überlegte, den Chirurgen antreten zu lassen welcher Nase, Mund und Trichter-Ohren durch gezielte Schnitte wieder in ein Ebenmaß rückte. Sehen sie: der Chirurg für dieses Dorf bin ich. Meine gezielten Schnitte vollführt die Abrißbirne. Das Ebenmaß besorgt die Planierraupe.“

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Postkarte Portugal 2007
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Postkarte Spanien 2017
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Postkarte Spanien 2017

La residenza "Fonte del Vino" Toscana
Projekt Montalcino 

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Galleria Fonte del Vino - 85 cm x 56 cm Dibond

Morgenstimmung - 85 cm x 56 cm Dibond

Die Entstehung des Beethoven-Palastes

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Inmitten heiterer Gesellschaft an der Costa de la Luz, erreichte mich im Juni 2018 die Nachricht, im Norden der Bierstadt München werde auf ungewöhnliche Weise ein Wohngebäude dem Anklopfen ausgesetzt. Nicht der Briefträger, der Biermeister, der Rohrreiniger sei zu diesen Exerzitien geladen sondern — die Abrißbirne. — Die Höflichkeit nebst dem zuvorkommenden Charakter dieser schwin-genden Kugel habe ich stets hervorgehoben, welche beim Anklopfen den Bewohner nicht aus dem Sofa bemüht, die Türe zu öffnen. — Zudem war mir dieses architektonische Zerfallsgebilde aus meiner Münchener Zeit nicht unbekannt, was mich sogleich dazu bewegte, auf das erfreuliche Ereignis den Pokal zu erheben, um mit einem Trinkspruch auf die unmißverständliche Art des Eintretens meinen Gefallen zu bekunden, war doch das Wesentliche, welches diese Gebäude ehemals beherbergte in sicheren Schreinen südlicher Gefilde untergebracht: meine ersten symphonischen Skizzen, Präludien und Fugen, Entwürfe zu meinem späten spanischen Werk . . .

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         Betrachtet man das dem Abriß freigegebene Gebäude in seiner technischen Konstruktion so ist die nackte Zweckmäßigkeit das erste, was auffällig ins Auge springt. Auf wenig Raum möglichst viele unterzubringen, wie man dies bei den modernen Schweinehallen zu beobachten pflegt, wurde hier zur Pflicht erhoben. Der Unterschied des ökono-mischen Pflicht-Gebäudes zur zeitgemäßen Schwei-nehalle besteht nun darin, daß in landwirtschaft-lichen Bereichen allein in die Breite, hier jedoch zu-gleich in die Höhe gebaut wurde. Die Zweckmä-ßigkeit in beiden Fällen ist die selbe: viel Vieh auf knapp kalkuliertem Terrain.
Nun kann den Bewohnern dergleichen architek-tonische Mißbildung nicht auf die Schuldscheine geschrieben werden, gleichwie die Kühe in ihrer Nutzhaltung der Willkür der Landwirte unterlie-gen, ergibt sich der zum Mietzins Verpflichtete den Forderungen seines Wohnwirts: anstelle Eier, Milch oder der Ohren, bürgt er mit einem Teil des Gewin-nes aus seiner Nutzbarmachung, begrüßt die gebo-tene Behausung, wie das Huhn seine Stallungen und empfindet es zuletzt angesichts der vielen herrenlosen Menschen als Privileg, in das Glück der Gepferchten einstimmen zu dürfen.

Mit verwegenen Plänen an ein Gebäude sich wagen, sofern die rasche Unterbringung allein gefordert wird, ist unnütz, zumal die wachsende Zahl derer, die eilig untergebracht zu werden wünschen, allein die Notwendigkeit ins Auge fasst, welshalb die Bau-kunst neue Tiefststände ihres Verfalls beklagen wird, welche am Ende ganze Städte in düstre De-saster tauchen, wo der Weg nach Hause Rezepte des Arztes notwendig macht, den Depressionen zu ent-kommen . .

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Für viele wird der Stumpfsinn durch die Eintönigkeit ihrer Behausung noch gefördert, die Stimmung herabgedrückt, dem Biermann das Signal der Tröstung in die Ohren geschrieen. Kaum blicken sie aus den Fenstern, haben sie schon wieder Durst. Man trinkt sich das Haus des Nachbarn erträglich, erst rect, wenn seine Frau am Fenster steht.

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Wie Rüsseltiere sich benehmen, daß mag noch angehen, sprach der Hauswart. Aber die Steine frisch geschliffen und wässert dreist die Lauge ab. Harte Proben muß meine Nachsicht dulden, seit die Geschlechter sich wandeln, wie die Farben des Chamäleons . . .

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 . . . Aber schon riefen die Musen hinauf zu des Blonden lichtreichem Fenster: „Eile, Herr der hal-kynen Töne! Der Mond wirft schreckliche Schat-ten und Brutus wütet in seinen Elementen, an den Katapulten sind sie nicht mehr zu halten, das Vieh aus der Stallung in die Tröge zu wuchten“, und Brutus schrie: „Stampft in die Tiefe, was sei-ner Höhe ihn berauben wollte!“

"Halt ein Brutus!" rief der Blonde. "Den Steinen trifft keine Schuld, daß hier nur Vieh hinein und hinaus getrieben wurde. Die Mauern unterschei-den nicht, ob Tier oder Mensch separiert werden soll. Muß zu Schutt und Kiesel gestampft werden, um neue Ziegel aufzutürmen? Was würde es fruchten, das Mauerwerk in Grund und Boden zu stampfen, wenn nur weniger Eingriffe es bedarf, den trostlosen Jammer, in ein mächtiges Bau-werk zu verwandeln.

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Nachdem das steinerne Verfallsgebilde in seinen ursprünglichen Zuständen zurückgeführt, den er-sten Schritt seiner Erneuerung erfuhr, vierzig Parteien in den Wäldern mit Wildschweinen nun um die Tröge wüten, mit reichlich Bier und fetten Würsten ihr Aufbegehren in Grenzen gehalten wird, wurde alsdann das zu Stein gehäufte Er-barmen einer gründlichen Befreiung unangene-hmer Substanzen unterzogen, die üblen Gerüche, welche in fünf Jahrzehnten bis zum Unerträg-lichen ihre Rechte behaupteten, durch das rest-lose Entfernen des Verputzes, sowie aller Art An-striche den baulichen Substanzen entzogen. Zudem bescherte Poseidon mächtige Stürme, so daß die Lüfte durch das Gebäude brüllten, als hätten die Höllenhunde den letzten Gläubigen ausgemacht . . .

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Mit wuchtigem Eingriff in den schändlichen Anblick der Fassade dem Auge einen gefälligen Anblick zu bieten, wurde das Gebäude an verschiedenen Fronten erweitert, so daß es dem zukünftigen Palaste eine imposante Wendung gab, welche in der Tat den Anlaß rechtfertigte, für das Richtfest sich zu rüsten.

Das Richtfest wollte nicht enden. Sieben Monde zechten wir nun Zeit und Leben hin-weg, ließen die Winde durch Türen und Fenster heulen und wurden nicht müde, den Fässern der Bacchanten unsre Becher zu rei-chen. Endlich erhob sich Maximus, griff nach dem Amboß und sprach: „Sie lästern, daß wir den Bau wohl nie zu Ende führen. Wir werden unsern Zeitvertreib an die Ge-rüste hängen müssen, um ihrem Spott den Balken zwischen die Zähne zu pressen. Mü-ßiggang soll uns der Zimmermann nun hei-ßen. Ich könnte es nicht dulden, mit unsren Festen ihren Hohn zu mästen. Oder wollt ihr Sklaven vor die Karren peitschen, bei deren Anblick selbst Ziegel ihre Röte hinab ins fin-stre Dunkel treiben.“

„Hebt die Fässer auf die Gerüste“, rief Brutus. „Die Weile möge dem Hammer sein Handwerk verstatten. Aber habt acht, daß euch die Tugend des Fleißes die Muse nicht vergellt. Den Musen soll das Handwerk winken, nicht alleine schnödem Lohn. — Zu eurer Erhebung sollt ihr die Balken an Mauern türmen, am Gerüst dem Flug der Albatrosse eure Schwüre weihn. Nicht Arbeit soll es heißen, wenn Pinsel um die Fenster tanzen. Ich will ermattet keinen an den Fässern sehn.“

Aus dem Hauptwerk "Triumph des Lebens" von Amadeus Wellenstein

Entwürfe aus der Architektur-Truhe

    . . . und also hörte ich die Tüftler des Öko-nomischen an ihren Schreibtischen reden: „Oh, das wird teuer. Bei Fenstern und Brunnen könnte viel gespart werden.“ Man sprach von kostengünstigen Alternativen zu meinen Entwürfen, wobei sie sich ihrer günstigen Gedanken rühmten, welche die Idee aus ihrer Kalkulation verwies, so preiswert wurde unter ihnen gedacht.
Eine Stadt auf Jahrhunderte verhunzen und brü-sten sich ihres Verhunzens, denn sie haben ge-spart. Dabei tapezierte noch nie soviel Geld die Banken der Welt. Überreiche Finanz-Wirte türmen Milliarden in ihren Tressoren und rätseln, wie mit dem vielen Gelde fertig werden. Zehn Villen, fünf Jachten, zwölf Limosinen, — mehr kommt beim Würfeln um die Ausgaben nicht heraus. Keine außergewöhnlichen Projekte, keine Pläne für die Jahrtausende. Die karge Idee zuletzt mit der Tug-end des Sparens geschmückt, um die Leere der Leinwand zu entschuldigen. —

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Aber daß ich ein Beispiel gebe, was ich an dieser modernen Architektur verachte, warum ich diese viehi-schen Stallungen ganzer Städte so bedrückend empfinde. Nachfolgend werden zwei unterschiedlich konstruierte Fenster präsentiert, beide an gleichem Gebäude, in gleicher Position, um den Kontrast deutlich hervorzuheben, wie die neuere Architektur im Vergleich zur klasischen in einem elenden Verhältnis sich befindet.

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Zeitgenössische Architektur
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Klassische Architektur

Entwurf des Haupteingangs mit Brunnen und den ersten beiden Statuen der vier Musen.

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Wellenstein-Beethoven-Palast untexturier
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Vor der Renovierung

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Nach der Renovierung

An Vollkommenem sich erfreuen, den schaffenden Geist in höchste Triften erheben: dafür ward der Palast zur Oase. Nicht fette Parzen, die am Wucher ihren Beutel mästen, nach schweren Delirien rufen, die Langeweile um ihre Gewichte zu saufen, sollten die Räume besetzten, sondern heitere Wesen, nach denen die Kunst ruft, der Intuition die Schreine mit Gold zu bestücken.

Wer wollte in einem Bilde bannen, der Feder die Musik diktieren, wo Seligkeit die Gruft der Erinnerung streift, gleich funkelnden Smaragden, von Geheimnissen umwoben, glänzende Fenster die Luken der Koben verdrängten, des Gedächtnisses finstre Schauder verblassen, das nur noch Tröge in den Listen der Jahre vermerkte und nun das Glück in einem Blicke fasst, der Nächte Glanz zu rühmen . . .

Auszug aus dem Hauptwerk "Triumph des Lebens"

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